10 Punkte für Entscheidungsträger

  1. Barrierefreiheit ist eine permanente Aufgabe mit hohem Zukunftspotential, die alle digitalen Angebote einer Bibliothek erfasst.
  2. Barrierefreiheit beginnt „in den Köpfen“, d.h. im Bewusstsein und in Planungsprozessen.
  3. Sie kann stufenweise realisiert werden – begleitet von der Frage: Welches Maß an Barrierefreiheit soll ein Angebot in welchem Entwicklungsstadium aufweisen?
  4. Schnelltests vermitteln einen Überblick über das Maß erreichter Barrierefreiheit bezüglich der Basiskriterien und sie dienen der Aufwandsabschätzung für künftige Veränderungen; wertvolle Ergänzungen bieten Nutzertests.
  5. Eine Bündelung vorhandener Kompetenzen in puncto Barrierefreiheit, etwa zu Universitäten oder Kommunen, ist naheliegend.
  6. Basiswissen zu Barrierefreiheit muss zu den Schlüsselkompetenzen gehören, die bei Aus- und Weiterbildung, insbesondere in Wissenseinrichtungen, vermittelt werden.
  7. Barrierefreiheit im digitalen Raum bedarf der dauerhaften Unterstützung durch bibliothekarische Verbände und Fachgremien.
  8. Barrierefreiheit sollte in nationalen Strategien (wieder) einen festen Platz einnehmen: von der Digitalisierung bis zum wissenschaftlichen Publizieren im Open Access.
  9. Wünschenswert ist eine Fixierung der Anforderung ‚barrierefreier Webauftritt‘ für Wissensangebote in nationalen Förderprogrammen, etwa der DFG, sowie in Richtlinien zum Publizieren im Open Access wie dem DINI-Zertifikat.
  10. Schließlich stellt sich die Frage der Kosten von Barrierefreiheit: Diese wird naturgemäß durch den bereits erreichten Zustand bestimmt, so dass sich besser wohl die Frage stellt: Wie viel weniger kostet Barrierefreiheit, wenn sie von Anbeginn in Planungsprozesse einbezogen wird?

Das Fazit in zwei Sätzen:

Barrierefreiheit muss gewollt, geplant und sinnvoll umgesetzt werden.
Technische Komponenten sind ein wichtiger, doch meist erst der zweite Schritt.

Mehr dazu im Blog: Barrierefreiheit – nur ein technischer Standard?